Kulturhof Michelsdorf - Tor zur Geisterwelt
Ein Halloweenspektakel für junge Gruselgeister

Den Heimat- und Kulturverein Michelsdorf e.V. hat es im Vorfeld des Halloweenfestes viel Überzeugungskraft gekostet, Aeolus, den „Gott des Windes“ zu besänftigen. Aber letztendlich flogen nicht die Pavillons durch die Gegend, sondern farbenprächtiges Licht, Klänge vom Spielmannszug Neuseddin e.V., der Michelsdorfer Geister-Blues sowie lieblicher Duft von Kartoffelpuffern, Stockbrot, Hotdogs und Kürbissuppe erfüllten den Luftraum des Kulturhofs.
Die lebendige Atmosphäre am Tor zur mythischen „Anderswelt“ wurde allerdings durch die vielen Kinder geschaffen. Die kamen den ganzen Abend nicht zur Ruhe, zu spannend war die kleine Welt des Geisterhofes. Zunächst verließen die Kids den Gruselkiez mit dem Spielmannszug. Es ging mit Gassenhauerklängen kreuz und quer durch die dunklen Michelsdorfer Gassen. Leider getrauten sich nur vereinzelt Michelsdorfer aus ihren Häusern, um den musikalischen, mit Lampions bestückten Geisterzug unserer Jugend zu genießen. Zurück im Gruselnest wurden die Pfeifer und Trommler verzaubert, Zugaben zu spielen.
Dann kam ein ganz besonderer Gruselgast - der Drache vom Tornower Berg. Man sah ihm an, dass er keine Jungfrauen von den umliegenden Dörfern mehr zu fressen bekam. Ziemlich abgemagert bat er die kleinen Geister, doch mit ihm auf „Süßes sonst gibt’s Saures“ - Tour zu gehen. Und so „wuchs“ der Drache um weitere 44 Füße. Stark genug, um die Erwachsenen das Fürchten zu lehren. Denn es ging auf Beutezug. Damit die Füße mit einem rhythmischen Gestampfe in Bewegung kamen, spielte die TheaterGäng des Vereins den „Michelsdorfer Geisterblues“. Sozusagen eine Weltpremiere: „… die Blühwiese dampft im feuchten Schorf, Grusel Grusel Michelsdorf…“
Drachenopfer wurde der Vorstand des Heimat- und Kulturvereins. Präsidentin Katja Leichsenring musste stellvertretend Süßes herausrücken, sonst wäre sie womöglich von der Drachenbande verschlungen worden…
Nein, keine Zeit, Eltern und Großeltern auf den Geist zu gehen. Nachdem die schönsten Gruselgespenster unter den Kids gekürt waren, gab es endlich Zeit, die Ecken zum Tor der Anderswelt zu entdecken: Das verzauberte Märchenzelt, die Kosmetikabteilung für Spukschminke, die Bahn der leuchtenden Kegel, das Öffnen der Pandorabüchse (auch Büchsenwerfen genannt) und der Glitsch aus den Schubladen der Gruselkomode. Haben Geister eigentlich Mägen? Auf jeden Fall gehörten die Stockbrotfeuerstelle und der Kartoffelpufferfeuerschlund mit ihren Hexenköch:innen zu den begehrtesten Ecken.
Kurz bevor das letzte Glas vom Bierfass gezapft, das Ende der Würste erreicht, der Kürbissuppentopf ausgekratzt war und der Kartoffelteigbehälter seinen Nullstand erreicht hatte, wurde eine leuchtende Botschaft zur mythischen Parallelwelt gesendet: ein wunderschönes Feuerwerk mit der Botschaft „Lasst die bösen Geister nicht in unsere Welt …“
Vorbereitung, Organisation und Durchführung haben die Vereinsaktiven wieder viel Schweiß gekostet. Aber die Freude, dass es ein gelungenes Fest - nein, ein aufregendes und spannendes Halloween-Spektakel für die Kinder wurde, lassen die Anstrengungen vergessen.
Dankeschön, ihr aktiven Michelsdorfer Feen und Elfen! Dankeschön, ihr 200 kleinen und großen Geister für‘s Kommen. Michelsdorf bewegt.











































