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Alle Jahre wieder!!!

Katja • Dez. 02, 2023

Plätzchen backen am 02.12.2023

Die Kinder stürmen mit ihren Muttis den Feuerwehrraum. Nein stimmt nicht ganz, Väter waren auch dabei. In freudiger Erwartung werden schnell die Jacken angehängt und die vorbereiteten Tische in Beschlag genommen.


Der mitgebrachte Teig wird ausgerollt. Die Ausstechformen wandern von Tisch zu Tisch.  An manchem Pullover bleibt auch etwas Teig hängen. Die Muttis nehmen es gelassen. Auch das so  mancher Kosthappen mal schnell im Mund verschwindet. In der Küche wird inzwischen der Zuckerguss in vielen schönen Farben angerührt.


Nach einer guten halben Stunde duftet es schon köstlich. Die ersten Plätzchen sind fertig gebacken und werden jetzt bunt verziert. Wie es eben in der Vorweihnachtszeit so ist. Viele fertige Plätzchen wandern nach ca. 2 Stunden in die Büchsen und Schachteln. Hoffentlich hat niemand Bauchschmerzen vom vielen probieren.



Die Rentner können sich  ebenfalls auf frisch gebackene Plätzchen zu ihrer Weihnachtsfeier am 6.12.2023 freuen.

Erfreulich ist auch, dass einige Neu-Michelsdorfer mit ihren Kindern die Veranstaltung besucht haben.

Mit so vielen schönen Plätzchen kann die Adventszeit beginnen. 

von Walter 12 Apr., 2024
Fast schon regelmäßig lädt die Michelsdorfer Theatergruppe Grundschüler der Lehniner Heinrich-Julius-Bruns Schule ein, um zusammen Theater zu machen. Das Konzept: Teilnahme an Szenen, die im Rahmen eines „theatralisch geführten“ Spaziergangs an verschiedenen Örtlichkeiten innerhalb des Ensemble „Jung & Alt“ spontan ausgetragen werden. Die Auflösung und Auswertung der gesamten Geschichte geschieht dann im gemeinsamen Anschauen der gefilmten Theateraufführung. Freitag, den 12. April 2024, am Vormittag. Wie vor zwei Jahren an gleicher Stelle, wird die Ruhe in Michelsdorf gestört. In der Mühlen-, Alten Dorf- und Rädelerstraße bellen wieder die Vorgartenhunde. Diesmal ist die Klasse 2b der Grundschule Heinrich-Julius-Bruns mit ihrer Lehrerin Frau Laßmann der Grund für den „bellenden“ Beifall. „Des Schiffers Last“ steht auf dem Programm. Ein Stück aus der Zeit der örtlichen Ziegelproduktion. Auf der langen Straßenbühne vom Panoramaweg bis zum Gemeindezentrum gerieten die Grundschüler - vorgewarnt von Anneliese - mit dem geldgierigen Ziegelei-Fabrikbesitzer Hermann in Konflikt. Den haben sie doch prompt erwischt, wie er gerade Holz aus dem Wald der Jägerstochter Anneliese für seine Brennöfen mopsen wollte. Am Dorfbrunnen und an der Kirche trafen sie die Ziegeleiarbeiter Werner und Heiner, die sich über die schweren Arbeitsbedingungen und den geringen Lohn bei Hermann beschwerten. Der Spielplatz unten an der Rädeler Straße musste als „Lehniner Kessel“ herhalten. Dort lag der Ziegelkahn vom Schiffer Wilfried vertäut. Die Piraten -äh- das Ensemble wollten seinen Kahn kapern, für ihren Plan Verstärkung gegen Hermann zu holen. Eine vorausgegangene Diskusion zwischen den Kids und ihm, dass er den Wald gefälligst in Ruhe lassen und für bessere Arbeitsbedingungen sorgen solle, lief ins Leere. Aber was ist denn dieser Wilfried für ein Geselle? Der hatte sich seit 25 Jahren nicht mehr im Dorf blicken lassen und war einst der Vorarbeiter von Hermanns Ziegelei. Das roch doch nach einer dunklen Vergangenheit! Hatte die Jägerstochter Anneliese damit was zu tun? Und was für eine Rolle spielte der „Ausbeuter“ Hermann? Das Entern des Kahns konnte Wilfried verhindern. Aber er wollte helfen. So skipperte die gesamte Gruppe zickzack bzw. Backbord und Steuerbord sowie den Haien ausweichend (oder waren das Autos) zum Gemeindezentrum. Dort sollte das Rätsel um den Schiffer und der Ausgang der Geschichte mit der verfilmten Vorführung des Stückes enthüllt werden. Die Vorführung wurde mit emotionaler Teilnahme und Meinungen der Kids begleitet. „Wald abholzen ohne Wiederaufforstung - geht gar nicht!“ Wie, Sie wollen das Geheimnis und den Ausgang aufgelöst wissen? Dann fragen Sie doch bitte die Klasse 2b von der Grundschule Heinrich-Julius-Bruns in Kloster Lehnin...
von Andreas 03 Apr., 2024
Auftritt der Michelsdorfer Mandolinengruppe
von Britta 23 März, 2024
auch bei der 4. Michelsdorfer Ostereier-Verzier-Aktion des Kultur- und Heimatvereins am vergangenen Wochenende wurden wieder alle Erwartungen übertroffen. In kurzer Zeit verwandelte sich der Raum in einen wirbelnden Ameisenhaufen - Kinder, Mamas, Omas, Eier, Borten, Wolle, Tauchfarben, Holzpüppchen und unzählige Glitzer-Sticker: heraus kamen glückliche Kinder und unzählige schön gestaltete Ostereier und bezaubernde Blumenelfen. Ein österliches Dankeschön an alle fleißigen Bastelhelfer und ein schönes Osterfest für Alle! Nicht vergessen: Am Ostersonntag warten wieder kleine Überraschungen für die Besucher auf dem Mühl- und Weinberg in Michelsdorf.
von Katja 08 März, 2024
„Die KAISERMANIA ist ein Phänomen! Die geniale Kombination aus der ungeheuer großen Popularität der Musik-Ikone Roland Kaiser, der unbändigen Begeisterung seiner stetig wachsenden Fangemeinde und dem einmaligen Ambiente vor der Kulisse der Dresdner Altstadt sind einzigartig.“ So heißt es in der Ankündigung zur KAISERMANIA in Dresden. Könnte doch auch zur Frauentagsfeier in Michelsdorf klappen?! Um es vorweg zu nehmen. Hat es!!! So viele Anmeldungen zu unsere Frauentagsfeier gab es noch nie. Ca.60 feierlustige Frauen trudelten am 08.03.2024 in unser Gemeindezentrum ein. Das wurde natürlich vorher rausgeputzt. Roland Kaiser in allen Facetten. Es sollte an nichts fehlen. Die Tafel an der Bar blinkerte ständig ihr Angebot in den Saal, ein liebevoll ausgestattetes Buffet, an dem sich viele bei der Vorbereitung beteiligt haben. Trotz Fachkräftemangel in der Gastronomie wurden unsere Gäste von einem Servicepersonal vom Feinsten umsorgt. Christoph, Udo, Lutz, Danny, Matthias haben sich der Aufgabe als Service gestellt. Andreas als Barchef hatte den nötigen Überblick. Einer hat sich nach der Devise: Vom Tellerwäscher zum Millionär sich in der Küche verschanzt und das gesamte Geschirr per Hand abgewaschen. Ob es allerdings mit dem Millionär geklappt hat, ist nicht bekannt. Vielen Dank Carsten ! Aperol Spritz mit Orangenscheibe und Eis war wieder der Renner. DJ Nico hatte eine gute Musikmischung, natürlich war auch „ Warum hast du nicht nein gesagt „ dabei. Es dauerte auch nicht lange, die Stimmung war auf dem Höhepunkt, als unser Roland Kaiser-Double Rene zum Mitsingen aufforderte. Zu gewinnen gab es auch etwas. Britta hat fast alle 150 Lose unserer Tombola an den Mann, nein eher an die Frau, gebracht. Hauptpreis war ein T-Shirt, natürlich aus dem Roland Kaiser Fan-Shop. Es war eine schöne Sause mit Gästen aus Borkheide, Damelang, Brück, Groß Kreutz, Golzow und natürlich aus Michelsdorf. Vielen Dank alle Helfer , die auch am nächsten Tag wieder zur Stelle waren und für Ordnung gesorgt haben. 
von Walter 10 Feb., 2024
Etwas ehrfürchtig schaute die „ TheaterGäng “ aus dem Heimat- und Kulturverein Michelsdorf e.V. von der hohen Bühne in den großen Saal der Gaststätte „Zum Seeblick“ herunter: „So viele Stühle - ob die alle gebraucht werden?“ Sascha Mischur-Wunderlich, der mit seiner Frau Caro die Rietzer Traditionsgaststätte für Veranstaltungen unter dem viel versprechenden Namen „Wunderwerk Zum Seeblick“ neu betreibt, meinte „Ihr werdet schon sehen…“. Und er sollte Recht behalten. 130 Gäste füllten den ehrwürdigen Saal, in dem schon seit seinem Bestehen der über Rietz hinaus bekannte „Schepper-Ball“ zelebriert wird. „Wenn nur nicht wieder alles schief geht wie bei der Vorort-Probe am Mittwoch“, hörte man die „Gäng-Bossin“ Caro Böttcher. Um es vorweg zu nehmen - die Laiengruppe spielte mit aller Leidenschaft und ohne Patzer. Das Publikum ließ sich förmlich in den emotionalen Strudel des Geschehens mit hineinziehen. Das Aufeinandertreffen von Gut und Böse, ihre Gegensätzlichkeiten durch Gesang sinnlich verstärkt, die Handlung immer wieder aufgelockert durch die liebenswerte und lustige Naivität von „Klößchen“, der vom Publikum Szenenapplaus erhielt. Die drei Biester im Stück bekamen diese Streicheleinheiten nicht zu spüren. Im Gegenteil, ihr dramatischer Untergang wurde laut vom ganzen Saal gefeiert. Es schien so, als ob unterschwellig die Geschichte den aktuell zu spürenden Nerv der Verunsicherung durch gesellschaftliche Verwerfungen und Kriege berührte. Aber mit einem entscheidenden Ausgang: Das Gute siegt! Da war die Ukrainerin, die mit ihrem Handy die Aufführung filmte, um es nach Hause zu schicken. Da waren Kommentare z.B. auf dem WC zu hören, wie „Das ist mal was anderes!“. Liebe Rietzer, so kann es weitergehen mit der Fortführung eurer Kulturstätte „Zum Seeblick“. Ein Ort für die Kultur in der Gemeinde Kloster Lehnin. Und liebe TheaterGäng : Wir warten auf das angekündigte neue Stück von Euch. Die Stühle zumindest scheinen im Rietzer Saal schon bereit zu stehen…
von Britta 21 Jan., 2024
Am 21. Januar war es wieder soweit; der Kultur-und Heimatverein Michelsdorf lockte hinaus zur Winterwanderung in unsere schöne Umgebung. Etwa 60 Gäste aus nah und einige auch aus dem fernen Brandenburg waren dem Lockruf gefolgt und wanderten gemeinsam bei schönstem Winterwetter durch die teils von der letzten Eiszeit teils von den Händen der Ziegelei-Arbeiter geformte Natur. Bei der Überquerung des verschneiten Mühlenberges mit kurzem Zwischenstopp an der "schönen Aussicht" gab es ein paar kurze Informationen zur Geschichte der hier mitten im Wald wachsenden Yucca- Pflanzen. Im Gänsemarsch ging es weiter zum Rastplatz am "Zoll". Das Glühweinmobil wartete schon. Im Nu waren die Vorräte der bereitgehaltenen warmen Getränke geplündert. Auch hier gab es eine phantastische Aussicht und eine musikalische Überraschung; der Michelsdorfer Männergesangverein stimmte zwei Wanderlieder an und es wurde Dank der ausgegebenen Liedtexte eifrig mitgesungen. Von hier ab teilte sich die Gruppe und strebte auf einem kürzeren (es wurden dann doch 5,5 km) und einem längeren Weg über die Bergkette, vorbei an den Erdelöchern dem Kuchenbuffet entgegen - erstaunliche Aussichten eingeschlossen. Damit alle Wanderer den teils beschwerlichen Weg auch überstehen konnten waren wie gewohnt 2 "Sanitäter" mit Überlebenselixier dabei. So waren zum Glück bis zum Erreichen der Kaffeetafel keine Ausfälle zu verzeichnen. Im Gemeindezentrum angekommen konnten sich alle mit Kaffee, Kuchen und auch Herzhaftem stärken. Beinahe wäre der Gastauftritt der Michelsdorfer Klosterbrüder in dem anschließenden lautstarken Gewimmel untergegangen - wir haben uns ja ewig nicht gesehen! Dann doch - Gitarrengeschrammel und auch hier die unvermeidlichen Wanderlieder - das gehört an solch einem Tag einfach dazu und passt auch wunderbar! Was für ein schöner Nachmittag und herzlichen Dank an alle die ihn möglich gemacht haben! Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung!
von Walter 16 Dez., 2023
Es ist eine feste Institution und wie Chorleiter Sven Klatte in seiner Moderation anmerkte, ein „Highlight“ im gut gefüllten Michelsdorfer Kulturkalender: Das alljährliche Adventskonzert des Männergesangvereins Michelsdorf e.V. - unterstützt von der Mandolinengruppe des Kultur- und Heimatvereins Michelsdorf. Eine „Konzertierte Aktion“ der Michelsdorfer Vereine sozusagen, bezüglich der musikalischen Aufführung und dem begleitenden Adventsmarkt. „Gewohnt voll“ stellte Pfarrerin Almuth Wisch fest. In ihrer Ansprache nahm sie die Botschaft „Friede auf Erden“ auf, welche sich aktuell bei vielen als eine Sehnsucht nach Beheimatung und Gemeinwohl deuten lässt. Der Konzertabend gab hierfür den passenden Rahmen für eine gute Stunde gemeinsamer weihnachtlicher Besinnlichkeit.  Wie, wenn man diese Stimmung festhalten könnte, fixierten auf der Empore gleich vier Mikros und zwei Kameras die Protagonisten. Und unten schimmerten ein Dutzend Smartphones aus den Kirchenbänken für die digitale Bewahrung. Aber die Technik wird wohl nur bedingt die weihnachtliche Live - Stimmung einfangen können. Die mit voller Konzentration und Hingabe von den Frauen bespielten Mandolinen auf der einen Seite, die mit Lust und Achtsamkeit singenden Männern auf der anderen, bewirkten einen belebenden Spannungsbogen. Die humorvoll charmante Moderation von Sven Klatte, hier und da ein Mitgesumme sowie rhythmisches Klatschen aus den Kirchenbänken und das gemeinsame Singen der Weihnachtshymne „Stille Nacht“ mit Chor und Mandoline gaben dem Konzert die Pfefferkuchenwürze. Selbstverständlich forderten die Besucher eine Zugabe: Glockengeläut als Kanon, gesungen vom Männerchor - eine zu diesem Abend passende Metapher für Gemeinsamkeit und Frieden. Aber mal ehrlich, Pfefferkuchenwürze alleine werden dem leiblichen Wohl nicht gerecht. Draußen, im Windschatten der dicken Feldsteinmauer, war angerichtet: Grillwurst a la Chor, leckere Soljanka, Quarkbällchen zum Hineinsetzen und Waffeln aus dem offenen Feuer a la Kultur- und Heimatverein. Für Wärme sorgten der Glühwein und eine riesengroße Feuerschale. Allen Helfer:innen aus den Vereinen und insbesondere dem Männerchor und der Mandolinengruppe sei herzlich gedankt für dieses vorweihnachtliche Geschenk und die Pflege dieser alten Michelsdorfer Tradition.
von Walter 06 Dez., 2023
Weihnachtlicher Rentnertreff in Michelsdorf
von Katja 18 Nov., 2023
Für mein „Kamishibai“ brauche ich nicht viel Platz. So die Aussage von Nadine bei der Vorbereitung des Märchennachmittags. Was ist das ? Frei übersetzt aus dem Japanischen ist es ein Märchenbilderschaukasten. Nun ist es fraglich, ob auch die Michelsdorfer Kinder Interesse an Geschichten haben ?! Hatten sie. 17 kleine und größere Kinder haben sogar ihre Eltern bzw. Omas mitgebracht. Die Märchenhütte war voll. Erstmal gab es eine kleine Stärke mit frisch gebackenen Quarkkeulchen und Apfelschorle. Kaffee stand für die Eltern bereit. Nun konnte es mit dem „Kamishibai“ losgehen. Nadine lüftete den Theatervorhang. Die Kinder lauschen der erste Geschichte „Der kleine Drache Kokosnuss – die Mutprobe“. Die kleinen Zuhörer sind mit Feuereifer dabei. Das Kamishibai zeigte das letzte Bild der ersten Geschichte. Schnell wandern die Bilder der zweiten Geschichte in den Kasten. Mit den „Die Olchis aus Schmuddelfing“ geht es weiter. Nadine weiß die Kinderschar zu begeistern. Es gibt Zwischenrufe, erste zaghafte Gesänge werden angestimmt. Man merkt, daß einige die Geschichte schon kennen. Der rote Vorhang zeigt das Ende der zweiten Geschichte an. „Wollt ihr jetzt lieber basteln oder wollt ihr noch eine Geschichte “, fragt Nadine die Kinder. Wir möchten noch die Geschichte vom „schaurigen Schusch“ hören. Das war die einhellige Meinung des kleinen Publikums. Zuhören kann anstrengend sein . Nadine war auf alles vorbereitet. Jetzt konnte jeder selbst kreativ werden und einen kleinen „Olchi „aus der ersten Geschichte basteln.
von Walter 30 Okt., 2023
Der Heimat- und Kulturverein richtete sein Gespensternest im fast fertigen Kulturhof ein: Die Bühne leuchtet im tiefen Lila. Eine Riesenspinne sitzt in ihrem Netz an der Zimmerwand und wartet auf Beute. Raben nisten auf den drei mit diffusen Lichtern eingefärbten Holzparketts. Sitzkisten, Kürbisse und Spinnweben sorgen für eine Kult-gerechte Innenarchitektur. Im Garten des Freiluftgeisterhauses stehen zwei Holzfeuerstellen und ein Hexenbuffet für die Befriedung der Geistermägen bereit. Es wird nämlich Besuch für die Halloweenparty erwartet. Nicht irgendwelche Geister, sondern die Nachwuchsgespenster mit ihren Ellis im Schlepptau sollen die Zielgruppe sein. Dafür hat sich der Verein einiges einfallen lassen: Da baute die Hexe Renate ihr schwarzes Krähenhäuschen im Halbschatten des Geisterhofes auf. Als Märchentante will sie die Kinder „verzaubern“. Auf die „Holzplattformebene 2“ wuchtete man einen Riesenkürbis, der ausgehöhlt als Fischteich herhalten musste. Dort sollten die kleinen Gespenster sich beim Angeln üben und mit Überraschungen aus der Tiefe umgehen lernen. Eine gruselige Lehreinheit der besonderen Art wartete für angehende Schamanen in einer Kommode unter der Riesenspinne: Sechs Schubfächer sind dort blind zu erfühlen - von Fingerknochen über Zombiezehen bis Geistergehirne. Zuletzt sollte auch an den sicheren Umgang mit dem Element Feuer herangeführt werden. Wie konnte das besser gehen als Stockbrot über einem Lagerfeuer zu backen. Bei so viel Gespensterschule brauchen junge Geister ihren Auslauf. Aber bitte schön mit Pauken und Pfeifen! Der Spielmannszug Werder wurde engagiert, um vom Wachtelberg in die Zauche einzufliegen und in den Gassen von Michelsdorf den Spukumzug anzuführen. Ja gut, und was jetzt; ging das Konzept, die jungen Gespenster anzulocken, auf? Volle Kanne! Viele junge Geister mit ihren Ellis kamen in Gestalt von Feen, Zombies und Skeletten. Ständig volle Hütte bei Hexe Renate, die ihre Stimme wahrscheinlich mit Zauberkräutern nach der letzten Geistermärchenstunde therapieren musste. Der Teich war schnell überfischt und wurde ständig nachgefüllt. Der Ärztemangel in Brandenburg wird bald der Vergangenheit angehören: Soviel angehende Schaman:innen übten sich im Erfühlen von Hexenhaar, Augäpfeln oder Vampierzähnen. Und die zwanzig Stockbrothaselnussruten waren ohne Pause im Einsatz - der Kreis um das Lagerfeuer so gut wie nie durchbrochen. Besonders gut gingen die frisch gebackenen Kartoffelpuffer von der Feuerschale des Chefkochs Andreas „Dumbledore“. Seine Perücke schien permanent der Gefahr des offenen Feuers ausgesetzt zu sein. Das Küchenpersonal (einige wurden wohl bezüglich ihrer Berufskleidung von einer Geisterpersonalserviceagentur ausgeliehen) hatten ebenfalls viel zu tun: Hotdogs, Kürbissuppe und Augenbowle wanderten vom Hexenbuffet in hungrige Mägen. Allerdings galt vorsorglich für die Ellis-Vampire ein Trinkverbot! Stattdessen gab es prickelnden Traubensaft und Hopfenblut. Und plötzlich erfüllten rhythmische Paukenschläge die Luft: II: Bum I Bum I Bum Bum Bum :II Eine leichte Gänsehaut zog sich über manch angespannte Gespensterkutte. Der Werderaner Spielmannszug war angerückt. Schnell in die Formation des Zuges eingetreten und fertig zur Gespensterdemo! Wer hat noch kein Geisterlicht? Wir wollen die Michelsdorfer das Fürchten lehren… Mit Pauken und Pfeifen ging es durch das verschlafene Dorf. Befürchtungen, der Gespensterzug könnte womöglich den Feuer speienden Drachen vom Tornower Berg wecken, erfüllten sich - Geist sei Dank - nicht. War´s das; Party zu Ende? Denkste. Eine junge Mutter fütterte den Laptop mit „junger“ Musik. Und schwups sah man die Gespensterkids auf der Bühne at hoc eine Tanzperformance vom Feinsten abziehen. Wir Alten konnten nur noch unsere Handys zücken und applaudieren… Und das Fazit? Irgend etwas hat besonders fasziniert an diesem Halloween. Schon Vor Ort wurde darüber spekuliert, aber es ist schwer in Worte zu fassen. Ein kläglicher Versuch: Da gab es auf der Bühne eine spürbare Leichtigkeit des Kinderspiels, das uns Erwachsenen mehr oder weniger abhanden gekommen ist. Faszination, Unbeschwertheit, Neugierde, Fokussierung auf das Jetzt verband sich mit dem umgebauten Hinterhof des Gemeindezentrums. Eine Holzbühne, eingebettet in eine offene Struktur von Stufen, die von abgesetzten und unsymmetrischen Holzdielenflächen gebildet werden. Sie scheinen dir zu sagen „Komm her und spiel mit“. Ein für alle offenes Wohn- und Spielzimmer im Freien. In den Bühnenzauber der Gespensterillusion getaucht, entstand zur Halloweenparty ein Ort, an dem sich die jungen Gespensterseelen in ihrer magischen Welt einrichten konnten. Und wir Alten? Manch einer spürte diesen Spirit, spürte eine moderne Sehnsucht nach einer fiktiven (metaphysischen) Tradition, welche Halloween so populär macht. Vielleicht als Gegengewicht einer sich immer weiterentwickelten Globalisierung der Welt, dessen Strukturen es uns immer schwerer machen, die Leichtigkeit des Moments zu leben.
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