Maikäfer sind auch gekommen!
Maibaumstellen mit Kulturprogramm in Michelsdorf
Der Kultur- und Heimatverein Michelsdorf e.V. hatte seinen Kulturhof geschmückt: Patchworkdeckchen, leuchtende Dekoflaschen und Fliedersträuße zierten die Bänke, Flatterfähnchen und Lichterketten schmückten die Mauern; buntes Lampenlicht strahlte auf die Bühne und auf zwei Bäume. Der eine Baum lag allerdings in der Waagerechten, bekleidet mit einem bunten Kranz. Genau, der Maibaum, herausgesucht von einer „Special Force“ aus dem Wald von Rene Weizmann. Er steht für Gedeihen und Wachstum sowie für Glück und Segen, wie Vereinsvorsitzende Katja Leichsenring in ihrer Begrüßungsansprache betonte. Zum Aufstellen waren an die Hundert feierwillige Michelsdorfer:innen und Gäste zum Kulturhof gepilgert.
Ein Kulturhof ohne Kulturprogramm ist wie eine Schaukel ohne Schwung. Hier hat Michelsdorf seine eigene musikalische und theatralische Schatztruhe. Aus der wurden die Mandolinengruppe und der Männerchor herausgefischt. Die Mandolinenklänge zogen durch den warmen Frühlingswind. Extra hierfür haben die 10 Mädels den Evergreen „Tiritomba - Frühling reich uns deine Hand“ einstudiert. Danach waren die Jungs an der Reihe: der Michelsdorfer Männerchor e.V. unter Chorleiter Sven Klatte. Natürlich sangen sie der Veronika zu, dass der Lenz da sei und der Spargel wächst. Ins Herz traf aber der Gassenhauer „Die kleine Kneipe in unserer Straße“. Wie wir seit dem letzten Rentnertreff wissen, ist es schon lange her, dass das Dorf eine solche besaß. Um so wichtiger war der aufgebaute Tresen im Kulturhof „... wo dich keiner fragt, was du hast oder bist.“
Dieser Gesang verursachte auf den hintersten Sitzbänken Unruhe. Denn eine Abordnung des Lehniner Carneval Verein e.V., welche Michelsdorf beehrte, hielt es nicht mehr ruhig auf ihren Hosenboden: Schaukelnd und singend zur Melodie des Chores demonstrierten sie, dass das „... Leben noch lebenswert ist“.
Nun aber zum Höhepunkt. Dorfschreier Carsten gab das Kommando zum Aufstellen des Maibaums. Das klappte auch bestens. Aber was war das denn? Es gibt schiefe Türme wie in Pisa oder Bad Frankenhausen. Aber gibt es auch schiefe Maibäume? Jetzt schon! Der ist in Michelsdorf auf dem Kulturhof zu bestaunen. Der Eintritt ist frei...
Ein familienfreundliches, besonnenes Maibaumfest neigte sich dem Ende zu. Am Himmel, rechts unten neben dem Sichelmond, leuchtete bereits die Venus. Das meiste war von den fleißigen Helfer:innen abgeräumt. Sie tranken gerade in der „kleinen Kneipe“ ihren letzten Absacker. Da brummte plötzlich etwas um ihre Köpfe herum. Es krallte sich an einem Zeigefinger fest. Ein Maikäfer! Handy gezückt, Translater-App an - und was teilte uns der Brummkäfer mit? „Hey Leute, coole Party! Genießt den Wonnemonat Mai“ sprach's, und flog Richtung Venus davon.
Wieder einmal allen Akteuren, zuvorderst den Organisator:innen und Helfer:innen aus dem Michelsdorfer Kultur- und Heimatverein e.V. mit seiner Mandolienengruppe sowie dem Männergesangverein Michelsdorf e.V. , herzlichen Dank für ihr Engagement. Michelsdorf bewegt!








